Und wieder einmal hat es Hermes geschafft, sich in der eigenen Arroganz zu übertreffen!
Neuerdings finden in der Hauptumschlagsbasis Haldensleben durch den dortigen privaten Sicherheitsdienst allgemeine Verkehrskontrollen statt, wenn man das Gelände verlassen will.
Diese Kontrollen beinhalten die Sichtung und Kontrolle von HU und SP, den allgemeinen Verkehrszustand des Fahrzeugs, sowie die Sichtung von Feuerlöschern, Warndreieck, Verbandskasten, Warnweste, ADR-Ausrüstung und die Kontrolle des Führerscheins. Bei Weigerung wird hermesüblich gleich mit Hausverbot gedroht und genötigt!
Erstmal finde ich es schon recht anmassend, dass ein technischer Laie den Zustand eines Nutzfahrzeugs nur vom Sichten her beurteilen will, aber bitte, jedem seinen Glauben.
Die technische Ausrüstung ist von Fahrzeug zu Fahrzeug und je nach Anforderung unterschiedlich – so kann es für den einen LKW vollkommen ausreichend sein, dass er lediglich ein Warndreieck an Board hat.
Für Fahrzeuge, die auch gefährliche Güter transportieren, ist dieses jedoch nicht ausreichend, hier müsste zusätzlich das Vorhandensein einer funktionstüchtigen Warnleuchte kontrolliert werden, nicht aber bei Hermes in Haldensleben, hier weiss man schliesslich, was Recht ist. Genauso ist es aber auch vollkommen unlogisch, für ein Fahrzeug, welches NIE für den Gefahrguteinsatz gemeldet war, diese Ausrüstungsgegenstände sehen zu wollen.
Auch das reine Vorhandensein eines ADR-Koffers bedeutet nicht, dass die persönliche Schutzausrüstung aktuell/vollständig/gültig ist – bei Hermes in Haldensleben jedoch reicht das Vorhandensein eines ADR-Koffers vollkommen aus.
Feuerlöscher ist nicht gleich Feuerlöscher! Auch wenn zwei Feuerlöscher vorhanden sind, kann es sein, dass diese als nicht vorhanden gewertet werden. Dieses wäre der Fall, wenn die Feuerlöscher beispielsweise nicht verplombt sind, oder aber das Prüfdatum überschritten ist. Hierzu müsste man sich jedoch mal die Mühe machen, sich die Feuerlöscher auch mal genauer anzusehen.
Der eigentliche Aufreger ist jedoch, dass sich ein privates Unternehmen anmasst, Kontrollen durchzuführen, die per Polizeigesetz nur den Kontrollorganen vorbehalten sind! Es ist dabei absolut unerheblich, ob dieses auf Privatgelände stattfindet, oder nicht – das Verlangen auf Herausgabe des Führerscheins ist ein zusätzlicher grober Verstoss gegen den Datenschutz, welcher beim jeweils verantwortlichen Datenschutzbeauftragten des Landes sofort angezeigt werden kann (und auch sollte)!
Lediglich der direkte Vorgesetzte des Fahrers (meist der Disponent der eigenen Firma) hat die Pflicht/Recht, in regelmäßigen Abständen die Fahrerlaubnis zu kontrollieren, und natürlich die Organe der Polizei – aber Hermes definitiv nicht!
Ich bin gespannt, womit sich Hermes als nächstes als fahrerfeindliches Transportunternehmen outet – man darf gespannt sein.
Böse Zungen behaupten ja, dass diese Kontrollen nur dafür gedacht sind, um auch in den letzten Winkel des LKW schauen zu dürfen, auf der Suche nach gestohlenen Waren. Selbst wenn dieses so wäre, ist der LKW-Fahrer der allerletzte, der überhaupt auch nur in die Nähe von einzelnen Versandstücken kommt, denn er nimmt bereits verplombte Wechselbrücken auf – da wäre eine Kontrolle der Packer wohl wesentlich angebrachter!
Was Hermes unterm Strich die letzten Monate so abzieht, hat absolut nichts mehr mit eigener Absicherung und/oder Sicherheit zu tun – das ist pure Fahrerschikane!!!